Wichtiges Einsatzgebiet des Herzkatheters ist der Herzinfarkt – eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Die Ursachen liegen in einem Verschluss der Herzkranzgefäße (Koronarien). Diese sind kranzförmig um den Herzmuskel angeordnet und versorgen ihn mit sauerstoffreichem Blut. Bei vielen Menschen entwickelt sich im Laufe der Jahre die gefürchtete Arterienverkalkung (Arteriosklerose): Ablagerungen von Kalk, Cholesterin oder Blutplättchen verengen die Gefäße und verschlechtern die Blutversorgung des Herzens.
Bluthochdruck, Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen, ein erhöhter Cholesterinspiegel, Diabetes und eine erbliche Veranlagung zu Durchblutungsstörungen sind die wichtigsten Risikofaktoren für Arteriosklerose. Der Patient verspürt gelegentlich oder auch häufiger Schmerzen im Brustbereich, (Angina Pectoris), diese können in Arme, Bauch und Kiefer ausstrahlen. Bei körperlicher Anstrengung gerät er schnell „außer Puste“, später macht sich die Atemnot auch in Ruhe bemerkbar.
Die Beschwerden treten in aller Regel erst auf, wenn die Gefäße zu mindestens 50 Prozent verschlossen sind. Eine gefährliche Situation, da die Erkrankung dann bereits weit fortgeschritten ist. Durch ein Blutgerinnsel kann es zu einem vollständigen Verschluss, einem Herzinfarkt, kommen. Wird ein Teil des Herzmuskels nicht mehr durchblutet, stirbt das Gewebe innerhalb kurzer Zeit ab. Ein Herzinfarkt ist lebensbedrohlich! Nur wenn die Therapie schnell einsetzt, kann das Leben des Patienten gerettet werden. Die krankhaften Veränderungen der Herzkranzgefäße werden mit einem Herzkatheter untersucht und die verengten Abschnitte identifiziert. Falls notwendig, kann ein verengtes Herzkranzgefäß unmittelbar nach der Untersuchung mit einem Ballonkatheter geweitet werden. In der Fachsprache heißt die Ballonerweiterung PTCA (perkutane transluminale Koronar-Angioplastie).
Herzkatheteruntersuchung
Bei einer geplanten Untersuchung soll der Patient zuvor etwa 4 Stunden nüchtern sein. Die Untersuchung findet in örtlicher Betäubung statt, auf Wunsch kann ein leichtes Beruhigungsmittel verabreicht werden. Über einen venösen Zugang am Arm (Infusion) können während der Untersuchung Medikamente verabreicht werden. Per Punktion eines Gefäßes (meist in der Leiste, manchmal in der Ellenbeuge oder am Handgelenk) wird eine so genannte Schleuse eingebracht, ein etwa 1,3 mm dünnes und 10 cm langes Plastikschläuchlein mit Rückschlagventil. Über diese Schleuse können dann nacheinander unterschiedlich geformte Herzkatheter (ca. 1,2 mm dünne, bis 1 m lange Schläuche) in die Arterie eingebracht werden und mit Hilfe eines feinen Führungsdrahts unter Durchleuchtungskontrolle zum Herzen geschoben werden. Durch den Herzkatheter erfolgen Druckmessungen im Herzen und kann ein Kontrastmittel eingespritzt werde. So werden das Herz, die großen Gefäße und die Herzkranzarterien auf dem Röntgenfilm sichtbar. In aller Regel kann der Patient bereits am selben oder am nächsten Tag wieder nach Hause gehen.
Ballondillatation PCTA
Der Eingriff beginnt ähnlich wie die Herzkatheteruntersuchung und kann unmitttelbar im Anschluss an die Diagnosestellung erfolgen. Dazu wird ein elastischer Schlauch eingeführt, an dessen Spitze sich ein kleiner, aufblasbarer Ballon befindet. Dieser Ballon wird an der Engstelle ein oder mehrere Male für kurze Zeit aufgebläht, bis das Gefäß wieder offen ist und eine störungsfreie Durchblutung ermöglicht. Um den Behandlungserfolg lange zu erhalten, wird die Ader meist noch mit einer sehr feinen metallenen Gefäßstütze (einem so genannten „Stent") stabilisiert. Nach erfolgter Ballondilatation und Stent-Implantation werden Draht und Katheter gezogen. Der Patient bleibt zur Weiterbeobachtung auf einer Überwachungsstation und muss 20 Stunden Bettruhe einhalten. Um eine Nachblutung zu vermeiden wird für 24 Stunden ein Druckverband angelegt. Treten keine Besonderheiten auf, kann der Patient nach spätestens zwei Tagen das Krankenhaus verlassen. Zur Schonung der Punktionsstelle sollte er noch für einige Tage starke körperliche Belastung vermeiden.
Wie wird die Qualität dieses Eingriffes am Klinikum Dritter Orden überprüft?
Um eindeutige Aussagen treffen zu können wie „gut“ eine medizinische Behandlung tatsächlich ist, werden im Dritten Orden regelmäßig anspruchsvolle Qualitätskontrollen durchgeführt. Unabhängigen externen Einrichtungen und Qualitätsmanagement-Beauftragten zertifizieren dabei die Qualität der medizinischen Versorgung anhand vorgeschriebener Indikatoren.
Um Patienten und Angehörigen über die Behandlungsqualität am Dritten Orden zu informieren, sollen hier die aktuellen Bewertungen zur entsprechenden Behandlung offen gelegt werden. Die Prüfung wird jedes Jahr von neuem durchgeführt. Auf dieser Seite finden Informationen zur Qualität.
Herzkatheterbehandlungen werden am Klinikum Dritten Orden durchgeführt im:
Herzkatheterlabor Nymphenburg
Anmeldung und Auskunft über:
Klinik für Innere Medizin II
Sekretariat: Frau Federholzner
Tel.: (089) 1795-2401
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Kardiologie Marienplatz
Burgstraße 7
80331 München
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Gemeinschaftspraxis für Innere Medizin, Kardiologie, Angiologie, Nuklearmedizin, Nephrologie
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